Noah Krasser
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« am: 17.März.2021, 02:05:17 » |
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Nach dem Erfahrungsbericht der PNI 9001 – dem schlechtesten CB-Funkgerät das ich je hatte – will ich jetzt vom CRT Xenon V2 berichten. Nach einigen Wochen Benutzung habe ich schon einen ganz guten Eindruck vom Gerät bekommen.
Gekauft direkt bei crtfrance.com für EUR 55,- plus Versandkosten. Anlass war, wie schon bei der President Bill und dem PNI 9001, die Suche nach einem neuen Gerät für den Mobilbetrieb.
Gleich zu den Pluspunkten des Geräts:
- Von der Größe her ist es ein angenehmes Mittelding zwischen großem Mobilgerät und 6110/Bill-Größe.
- Das Xenon hat ein größeres Display als die herkömmlichen, bekannten Mobilgeräte. Endlich kann ich die aktuelle Modulationsart wieder ablesen, ohne mich vorbeugen zu müssen (wie bei der Bill der Fall).
- Einstellbare Displayfarbe und Helligkeit. Zur Auswahl stehen: Rot, Grün, Blau, Cyan, Gelb, Violett und Weiß.
- Beleuchtete Tasten. Ein Punkt, der das Gerät ebenfalls absolut interessant macht. Für die Tasten werden die Farb- und Helligkeitseinstellungen übernommen. Beleuchtete Tasten will ich in der Nacht nicht mehr missen.
- Weil das Xenon größer ist, als normale Minifunkgeräte, haben auch mehr Tasten Platz um schnell auf gewisse Funktionen zugreifen zu können. Z.B. eine eigene SCAN-Taste, was mir lieber ist als z.B. die Bedienung bei der Bill (Bei der Bill muss man UP oder DOWN gedrückt halten, bis alle Kanäle einmal durchlaufen wurden. Dann beginnt der Kanalscan).
- Die Tasten sind glücklicherweise auch größtenteils sinnvoll verteilt worden.
- Der Autosquelch funktioniert ausgezeichnet, verhält sich angenehm und erwartungsgemäß und hat, soweit ich bisher feststellen konnte, keine Verzögerung (wie leider die Bill).
- Der Autosquelch ist auch schnell und einfach verstellbar. Nach einem Klick auf die Taste SQ kann das ASQ-Level mit den UP/DOWN-Tasten am Mikrofon adjustiert werden.
- Sollte man einmal den normalen Squelch brauchen, kann man jederzeit zwischen SQ und ASQ umschalten, indem man die SQ-Taste gedrückt hält. Ich habe den normalen SQ immer auf 0 gestellt. Dadurch hat man sozusagen eine Monitor-Funktion und kann schnell die Rauschsperre komplett ausschalten.
- Die beiden Emergency-Kanäle sind programmierbar. Ich persönlich sehe solche Funktionen, egal ob Memory oder EMG, immer sehr gerne um schnell auf vielbenutzte Kanäle zu wechseln. Zumindest ich habe öfter als man denkt Verwendung dafür.
- Das Xenon hat eine wirklich ausgezeichnete Audioausgabe. Wirklich Welten im Vergleich zum PNI 9001. Und das bei einem günstigeren Preis. Der Lautsprecher poppt nicht und das ausgegebene Audio ist voluminös und klirrt nicht. Jedes Rauschen hört sich angenehm an und in AM wird das Rauschen auch ganz leise wie es sich gehört.
- Der Lautstärkeregler ist ebenfalls sehr wertig. Es wackelt nichts und die Drehung verläuft reibungslos. Die Sensitivität passt auch perfekt, um präzise die gewünschte Lautstärke einstellen zu können (anders als beim PNI 9001).
- Das Gerät hat ein Servicemenü, in dem man die Modulation einfach einstellen kann. Sogar die schärfsten Kritiker hier in Graz (der Stadt der lauten Funkgeräte wird man ja fast schon sagen können) waren zufrieden und das will wirklich was heißen. Die Leistung lässt sich auch im Servicemenü einstellen, ist aber nicht so begrenzt wie bei einigen Geräten. Ich habe das Limit noch nicht ausprobiert, aber man kann definitiv über 4 Watt gehen.
Und natürlich noch die Minuspunkte:
- Leider gibt es am Gerät selbst keine UP/DOWN-Tasten. Man hätte z.B. die beiden Tasten "RFG" und "F" mit UP/DOWN-Tasten ersetzen können und beispielsweise die F-Funktion durch längeren Druck auf eine andere Taste ersetzen können. Oder eine Displaywippe wie bei der Bill; das wäre das Nonplusultra. Aber es ist wie es ist.
- Statt der RFG-Taste hätte ich lieber eine Taste für HI-CUT und NB um diese beiden Funktionen schnell umschalten zu können (wie bei der Bill).
- Das S-Meter ist trotz größerem Bildschirm leider nicht so gut ablesbar wie es sein könnte. Zwar viel besser als bei der Bill, aber da wäre noch Potential gewesen. Vor allem wenn man nicht jeden Balken ein Stück höher als den vorherigen machen würde, sondern z.B. erst den fünften Balken eine Spur höher. Damit könnte man viel einfacher einen Wert ablesen.
- RJ-45 Mikrofonanschluss. Ich habe die "normalen" natürlich lieber, weil sie auch noch mit einem Metallgewinde befestigt werden, anstatt einem kleinen Stück Plastik das einrastet.
- Leider ist die weiße Display- und Tastenfarbe kein reines weiß, sondern leicht bläulich angehaucht. Das ist ein normales Problem, wenn keine reinweißen Emitter verwendet werden.
- Leider gibt es in der Farbwahl keine Bernsteinfarbe, was für Nutzung in der Nacht normalerweise ideal ist. Rot hat schon zu wenig Kontrast.
- Im Inneren des Gerätes gibt es keine Einstellpotis für Modulation etc. mehr. Alles muss über das Servicemenü gemacht werden.
Noch erwähnenswertes:
- Wie gewohnt von CRT: Es gibt eine Auswahl an 5 Rogerbeeps.
- Wenn das Gerät freigeschaltet und erweitert wird, kann man im normal zugänglichen Menü die Sendeleistung in drei Stufen regeln.
- Das Gerät hat eine Talkback-Funktion.
Fazit
Bisher definitiv das Gerät, das mir am besten für den Mobilbetrieb gefällt. Es erfüllt alle meine grundsätzlichen Anforderungen und der Rest stimmt auch. Ich kann besten Gewissens eine Empfehlung für das Gerät aussprechen. Bis ich mir ein SSB-Gerät einbaue wird es definitiv seinen Platz im Auto behalten.
73 Noah
(Jetzt bin ich aber müde und morgen früh werde ich nochmal drüberlesen und alle Rechtschreibfehler ausbessern)
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